M A S S E N R I C H T
Schwedenmarter
Der etwa 1,50 m hohe und 30 cm breite Steinmonolith aus Seugaster Sandstein wird als „Schwedenmarter“ bezeichnet. Er ist eines der wenigen religiösen Flurdenkmäler in der Gegend, die die Zerstörung von Zeugen der Volksfrömmigkeit während der Säkularisation überstanden haben. Ursprünglich stand die Schwedenmarter, flankiert von zwei Steinstümpfen unbekannten Zwecks, etwas außerhalb des Ortes. Anlässlich der Dorfverschönerung wurde das Flurdenkmal 1967 von seinem ursprünglichen Platz um etwa 200 Meter an den damaligen Ortsrand versetzt.

Der Monolith zeigt ein erhabenes Kreuz. Gekrönt wird die Marter von einem nach drei Seiten vorspringende Kopfstein, daher nimmt die Marter eine Mittelstellung zwischen einem Kreuzstein und einem Bildstock ein. Der auffallend flache Kopfstein in Dachform war 1925 heruntergefallen und wurde wieder aufgesetzt. Auf der Traufseite sind die Buchstaben MM zu lesen; darunter steht die Jahreszahl 1632. Eine sonst übliche Bildnische fehlt. Eine Aussparung auf der rechten Schaftkante dürfte von einem früheren Opferstock stammen.

Der Anlass für die Errichtung der Marter ist in Vergessenheit geraten. Eine Sage bringt das Flurdenkmal mit den Schweden in Verbindung. Anlass dafür war wohl die auf der Marter angebrachte Jahreszahl 1632. Der Sage nach schleiften die Schweden einen Bauern, an einen Pferdeschwanz gebunden, zum Dorf hinaus. Ein anderer löste ihn mit einer Lederkappe voll Geld aus. Zum Dank errichtete der Bauer das Flurdenkmal.
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