Im Jahr 1870 wurde eine königliche Feuerlöschordnung erlassen, nach der jede Gemeinde dafür verantwortlich war, "die erforderlichen Löschgeräte und die zum Wasserbeibringen notwendigen Gerätschaften anzuschaffen und zu ergänzen". Nach und nach formierten sich überall freiwillige Feuerwehren. Am 22. Mai 1884 fanden sich auch in Massenricht engagierte Männer zusammen, um eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Aus der Gründungsversammlung gingen 31 Mitglieder hervor. Im Protokoll wird eine Inspektion am 12. Juli 1892 erwähnt, bei der der Feuerwehrvertreter Jakob Riß vom Bezirksamt Amberg der Freiwilligen Feuerwehr Massenricht "Vollste Anerkennung und Zufriedenheit" bescheinigte.

Dann kam die schwere Zeit des Ersten Weltkriegs 1914 - 1918. 69 Männer aus der Gemeinde Massenricht nahmen daran teil. 15 Männer sind gefallen, einer ist vermisst. Die Nachkriegszeit mit Inflation und anschließender Wirtschaftskrise wirkte sich auch auf das Vereinswesen der Freiwilligen Feuerwehr negativ aus. So wird im Protokoll von einem Kassensturz im Jahr 1929 berichtet, bei dem ganze 24 Mark und 35 Pfennig in der Kasse waren.

Im Jahr 1937 wurden die Feuerwehren aufgelöst und dem "Ministerium für Feuerwehr und Luftschutzwesen" unterstellt. Von den 68 Kriegsteilnehmern des Zweiten Weltkrieges 1939 - 1945 sind 20 Männer gefallen, 14 vermisst und 2 an den Kriegsfolgen in der Heimat verstorben.

Nach dem Krieg musste sich die FFW Massenricht neu formieren. Am 3. April 1948 wurde erstmals wieder eine ordentliche Generalversammlung abgehalten und eine neue Vorstandschaft gewählt.

Im Februar 1956 besuchte der erste Feuerwehrmann der FFW Massenricht den Grundstufenlehrgang an der Feuerwehrschule in Regensburg, der dann die Gruppenausbildung übernahm. In den folgenden Jahren besuchten weitere Wehrmänner diese Schule. Somit konnte die Ausbildung auf dem neuesten Stand gehalten werden.

Der 26. Juli 1964 war ein Festtag für den Verein und die ganze Gemeinde. An diesem Tag konnnte in einem Festgottesdienst mit Pfarrer Blüml das 80-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe gefeiert werden. Am Nachmittag zogen 22 Vereine und 3 Musikkapellen im Festzug durch den Ort zum Festplatz im Garten von Meyer, Massenricht 12.

Der Höhepunkt in der bisherigen Vereinsgeschichte war die Feier des 100-jährigen Gründungsjubiläums vom 24. bis 27. August 1984. Schirmherr war MdB Hermann Fellner. Am Festsonntag zog nachmittags ein beeindruckender Festzug mit über 100 Vereinen und Musikkapellen durch das Dorf.

Das 110-jährige Gründungsfest wurde 1994 in kleinerem Rahmen mit Kommersabend, Gottesdienst und anschließendem Stodl-Fest (in der Maschinenhalle bei Wisgickl) gefeiert.

Bei der Jahreshauptversammlung am 26. Februar 2009 beschlossen die Mitglieder eine Satzungsänderung, wonach künftig erstmals bei der Massenrichter Wehr das Amt des Vorstands und des Kommandanten getrennt ist.

Das letzte größere Ereignis in der Vereinsgeschichte war die Feier zum 125-jährigen Gründungsjubiläum vom 18. bis 20. Juli 2009. Schirmherr war der damalige Bürgermeister der Stadt Hirschau, Hans Drexler. Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein Kirchenzug und Festgottesdienst, an dem sich 38 Vereine beteiligten.

Durch Vereinsausflüge, den Feuerwehrball, der seit 1991 jährlich am Ostersonntag stattfindet, Kegeln, Grill- und Gartenfeste wird die Kameradschaft innerhalb der FFW gefördert. Dies zeigt aber auch die Bedeutung des Vereins für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt sowie das kulturelle Leben innerhalb der ehem. Gemeinde Massenricht.

Quelle:
G. Neubauer (2009): Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Massenricht, in G. Neubauer, A. Zirnig, G. Luber, H. Frieser, H. Rauch, J. Kohl, D. Kohl, H. Fick (2009): 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Massenricht - Festschrit, S. 27-32.